Naturschutzgebiete im Landkreis Schaumburg
Im Landkreis Schaumburg befinden sich zur Zeit 20 Naturschutzgebiete. Für sie zuständig ist die Untere Naturschutzbehörde.
Diese sind im einzelnen:
Aher Kämpe
Das 31 ha große NSG ist eine alte, zwichen Engern und Sttrücken gelegene Weserflutmulde, welche von Grünland umgeben ist. Teile des Gebietes weisen Relikte der ehemaligen Heckenlandschaft auf. Alte, landschaftlich reizvolle, z. T. als Kopfbäume geschneitelte und auseinander brechende Weiden bilden ein weiteres Ensemble der Auenlandschaft.
Alte Tongrube Borstel
Das ca. 5 ha große NSG zeichnet sich aus einem kleinräumigen Mosaik von unterschiedlich strukturierten Lebensräumen welche aus Erlenbrüchen, Stillgewässern, wassergefüllte Senken sowie gehölzfreie und bewachsene Böschungen in Südlage aus. Es ist Lebensraum für eine Vielzahl gefährdeter Pflanzen- und Tierarten.
Alter Steinbruch Liekwegen
Diese NSG ist Eigentum des Landkreises Schaumburg. Es umfasst einen 22 ha großen ehemaligen Sandsteinbruch am Nordhang der Bückeberge.
Das nach dem Abbauende entstandenen Mosaiks aus offenen Sohlflächen, flachen Kleingewässern, Steilwänden und Geröllhalden soll erhalten und entwickelt werden. Diese Struktur ist ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche, zum Teil vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten.
Regelmäßige Pflegemaßnahmen bestehen in der Gehölzentnahmen und Beweidung mit Pferden, dem Abschieben von Oberboden, der Anlage von Kleingewässern.
Ein Naturerlebnispfad wurde eingerichtet. Auf zwei Rundwegen (1,7 km und 2,3 km Länge) und an derzeit 5 Stationen in Form einer Umweltbildung können sich die Besucher über die den Lebensraum Steinbruch mit seiner Artenvielfalt informieren.
Auenlandschaft Hohenrode
Einen 127 ha großer ehemaliger Kiesabbaubereich innerhalb eines Weserbogens östlich der Stadt Rinteln umfasst dieses NSG.
Das Gebiet umfasst ein reichhaltiges Mosaik aus charakteristischen Bestandteilen der Weseraue. Dazu gehören Flutmulden, altwasserähnliche Kiesseen, Sumpf und Flachwasserzonen, sowie temporäre Stillgewässer, und meistens hochwasserfreie Inseln und standorttypische Vegetationsbestände .
Auentypische und auenähnliche Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten sollen erhalten und entwickelt werden.
Als Brut-, Rast- und Nahrungsgebiet für (auch störungsemfindliche) Vögel hat das Gebiet seine besondere Bedeutung.
Der NABU als Besitzer pflegt Flächen, welche offen bleiben sollen, durch ein Beweidungskonzept. Auf einem Rundweg von 1,5 km Länge und einem Stichweg von 500 Metern kann das Gebiet erkundet werden. Es besteht ein striktes Wegegebot.
Auf dem Knickbrink
Ein landschaftlich reizvolles Naturschutzgebiett am Südrand der Weserniederung bei Krankenhagen. Es ist örtlich mit Magerrasen- und Besenheidegesellschaften bewachsen. Der Bereich hat eine überwiegend geowissenschaftliche Bedeutung.
Auhagener Schier
Das NSG besteht aus einem um die 14 ha großen, älteren, mäßig feuchten und strukturreichen Eichen- Hainbuchenwald. Dieser hat eine artenreiche Krautschicht mit hohem Deckungsgrad. Des Vorkommens einer großen Graureiherkolonie vereleiht im besondere Bedeutung.
Brummershop
Das überweigend als zweischürige Feucht- und Streuwiesen genutzten orchideenreichen Feuchtgebiet zeichnet sich durch Mädesüßfluren, Großseggenriedern, Sumpfreitgras- und Rohrglanzgrasbeständen sowie Erlenbruch- und Eichenmischwäldern im Bereich einer Grundmoränensenke aus.
Es ist Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Bückeburger Niederung
Rebhuhn | © Clipdealer
Das Naturschutzgebiet ist ca. 65 ha groß. Es umfasst einen zentralen Ausschnitt der Bückeburger Niederung.
Es handelt sich um einen zusammenhängenden, grundwasserbeeinflussten Grünlandbereich der niedersächsischen Bördelandschaft. Typisch sind die regelmäßig auftretenden Überschwemmungen, welche zur Entstehung dieses Feuchtwiesen-Ökosystems beigetragen haben. Die Bedeutung als Rast- und Brutgebiet seltener Vogelarten umfasst die offenen, als auch auf die durch Hecken, Gebüsche und Kopfweiden kleinflächig gegliederten Wiesenbereiche.
Der Förderverein Bückeburger Niederung e.V. führt verschiedene Projekte in der Niederung durch.
Er bietet Projekte zur Umweltbildung mit Kindern aus Bückeburger Kindergärten und Grundschulen an. Desweiteren gibt es das Projekt „Alte Haustierrassen“ , welches die Haltung von Haustieren auf Flächen in der Bückeburger Niederung fördert.
Der Verein bemüht sich um den Erhalt und den weiteren Ausbau dieses wichtigen Feuchtgebietes.
www.bueckeburger-niederung.de/
Hofwiesenteiche
Das bei Bückeburg gelegene ca 36 ha große Naturschutzgebiet zeichnet sich durch zahlreiche Fischteiche, Röhrichte, Bruchwaldbestände, Brachen und Grünland aus. Diese Lebensräume bieten Biotope für viele Tier- und Pflanzenarten. Dieses Feuchtgebiet hat eine überregionale Bedeutung als Rast-, Brut- und Nahrungsbiotop sowie als Standort gefährdeter Pflanzenarten und Pflanzengesellschaften.
Im Bergkamp
Im bei Luhden gelegenen ca. 2 ha großen Naturschutzgebiet am Nordhang des Wesergebirges hat sich auf flachgründigem Kalkgestein des Unteren und Oberen Jura ein Halbtrockenrasenbiotop entwickelt. Dieser ist ein Lebensraum für zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Kameslandschaft
Als Relikt des Eiszeitalters liegt das 244 ha große Gebiet südlich der Weser zwischen Möllenbeck und Krankenhagen.
Unter Kames versteht man geschichteten Sande und Kiese als Relikte des Eiszeitalters.
Das Naturschutzgebiet besteht im Wesentlichen aus einer Kuppenlandschaft mit naturnahen Waldbeständen und angrenzenden Offenlandbereichen. Dadurch erhält es eine große Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz und für das Landschaftsbild.
Kamm des Wesergebirges
Dieses ca 452 ha große Schutzgebiet liegt zwischen Todenmann und Schaumburg. Es dient dem Schutz des FFH-Gebietes "Süntel, Wesergebirge, Deister". Nach einem Kreistagsbeschluss vom Dezember 2021 soll das Gebiet auf 518 ha vergrößert werden.
Jurakalkfelsen, die vereinzelt über die Baumkronen hinausragen befinden sich in den KammlagenI.
Verarmte Fragmente von Felsrasen und thermophilen Gebüschgesellschaften kommen auf besonnten Felsvorsprüngen vor.
Insgesamt weist das NSG naturraumtypische Buchenwaldgesellschaften auf historisch alten Waldstandorten auf. Stellenweise finden sich Orchideen-Buchenwälder, Eichen-Mischwald sowie Ahorn-Lindenwald.
Meerbruchswiesen
Bei dem 1.000 ha großem Naturschutzgebiet handelt es sich um eine weiträumige Feuchtniederung westlich des Steinhuder Meeres.
Östlich grenzen die Naturschutzgebiete "Meerbruch" und "Hagenburger Moor" an.
Das Naturschutzgebiet dient dem Schutz des im FFH-Gebietes "Steinhuder Meer (mit Randbereichen)" sowie des EU-Vogelschutzgebietes "Steinhuder Meer".
Zuständig sind die Region Hannover sowie die Landkreise Nienburg und Schaumburg als untere Naturschutzbehörden.
Von Frisch-, Feucht- und Nassgrünland unterschiedlicher Nutzungsintensität wird das Gebiet geprägt. Aber auch ungenutzte Stauden- und Gehölzbestände sind vorhanden.
Der geschwungene Verlauf des Meerbachs als dem einzigen naturnahen Fließgewässer ist besonders hervorzuheben.
Insbesondere als Brut- und Rastgebiet für zahlreiche gefährdete Vogelarten haben die Meerbruchswiesen eine sehr hohe Bedeutung. Als westlicher Bereich der Steinhuder Meer-Niederung sind sie Bestandteil des großräumigen Feuchtgebietes internationaler Bedeutung.
Mühlenberg
Das Naturschutzgebiet "Mühlenberg" ist ein 4,65 Hektar großer Hügel am Rand des Wesertals. Es liegt im westlichen Bereich der Ortschaft Möllenbeck. Das Gebiet ist Teil der Kames von Krankenhagen-Möllenbeck. Dabei handelt es sich um eine eiszeitliche, hügeligen Aufschüttung aus Sanden und Kiesen, welche durch das Abschmelzen großer Eisblöcke am Rand der ehemaligen Gletscher entstanden ist. Der Mühlenberg ist heute von Sand-Magerrasen, Ruderalfluren, lückigen Birken-Eichenwäldern und deren Übergangsstadien mosaikartig bewachsen.
Diese Sand-Magerrasen gehören zu den am weitesten im Süden gelegenen Flächen in Norddeutschland. Daher haben sie eine überregionale Bedeutung.
Ostenuther Kiesteiche
Das Naturschutzgebiet "Ostenuther Kiesteiche" ist rund 41 ha groß. Es liegt am Rand der Weseraue und besteht aus einem Kiesteich mit seinen Ufer- und Randbereichen sowie im Süden angrenzendem Grünland.
Das Gewässer ist durch Kiesabbau auf ehemaligen landwirtschaftlich genutzten Flächen entstanden Es wird sich in nördlicher Richtung auf aktuell noch bewirtschafteten Acker- und Grünlandflächen ausdehnen.
Die in der Genehmigung festgeschriebene Folgenutzung sieht vor, das Gebiet im Sinne des Naturschutzes herzurichten.
Teufelsbad
Das 66 ha große Gebiet bei Bad Eilsen zeichnet sich durch zahlreiche tief eingeschnittene kleine Täler mit Quellaustritten aus.
Ausgedehnte Buchenwäldern wachsen im NSG.
Hainsimsen-Buchenwälder und Waldmeister-Buchenwälder stellen die natürlichen Waldgesellschaften des Gebietes dar. Sie befinden sich in einem überwiegend naturnahen Zustand.
Die Quellgebiete und die unterhalb anschließenden Flächen werden von Erlen-Eschen-Quellwäldern dominiert.
Tiefe Sohle
Das ca. 16 ha große Grünlandtal bei Goldbeck wird durch ein vielfältiges Relief aus feuchten bis nassen Geländesenken sowie trockeneren Geländerücken charakterisiert. Die extensiv genutzten Grünlandflächen mit eingestreuten Hecken und Feldgehölzen weisen eine hohe ökologische Bedeutung auf. Im Osten durchfließt der Schwarzbach mit seinen gut ausgebildeten Gewässerrandstreifen dasGebiet.
Tonstich bei Goldbeck
Südöstlich von Goldbeck liegt dieses 10 ha große Naturschutzgebiet.
Es umfasst ein Feuchtgebüsch in dem einige kleine, wassergefüllte Senken eingeschlossen sind. Dies weisen stellenweise niedermoorähnliche Verhältnisse auf und sind Lebensraum für viele darauf spezialisierte Tier- und Pflanzenarten.
Im umgebenden Grünland besteht findet sich artenreiche Feuchtwiesen-Vegetation mit Binsen und anderen typischen Pflanzenarten dieses Lebensraumes.
Walterbachtal
Das NSG umfasst mit seinen 32 ha eine ca. 50 bis 100 m breite Talniederung. Es liegt südlich von Altenhagen teilweise im Landkreis Hameln-Pyrmont.
Der Walterbach ist mit naturnahem Wald, er häufig Auwald ist, umgeben. Angrenzend finden sich artenreiche Buchen- und Eichen-Hainbuchenwald Bestände.
Artenreiche, ökologisch wertvolle Feuchtstandorte finden sich am Bachlauf. Das Tal zeichnet sich durch sein reiches Vorkommen von Frühjahrsblühern aus.
Die Bachniederung werden von artenreichen Weiden bestimmt.
Zuständig sind die Landkreise Schaumburg und Hameln-Pyrmont als untere Naturschutzbehörden.
Wietser Teiche
Dieses ca. 13 ha große Feuchtgebiet beherbergt eine Vielzahl an diese Standorte angepasster Tier- und Pflanzenarten. Es hat freie Wasserflächen mit Schwimmblattgesellschaften, ausgedehnte Verlandungszonen mit Röhrichten, Klein- und Großseggenriedern, Weich- und Hartholzauen. Neben der hohen ökologischen Bedeutung wird die hervorragende Schönheit des Landschaftsbildes geschützt.